Es war einmal...
Wissenswertes über Märchen
Einst waren Märchen mündlich überlieferte Erzählungen von Erwachsenen für Erwachsene. Heute ist die Bandbreite von verfilmten Märchen groß. Von alten Klassikern über Neuverfilmungen bis hin zu ganz neuen Märchen gibt es alles.
Märchen haben Tradition nach oben
Jacob und Wilhelm Grimm nannten sich Brüder Grimm. Verbreitet ist die Bezeichnung Gebrüder Grimm. Die beiden nannten sich selbst jedoch nicht so.
Jedes Volk hat seine Märchen. Sie sind Wurzeln alten Wissens, das über Jahrhunderte weiter gegeben wurde. Ursprünglich von Erwachsenen für Erwachsene erzählt, wurden Märchen stets mündlich überliefert und von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Erst mit den „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm bekamen Märchen für Kinder eine Relevanz.
Die Brüder Grimm sammelten Volkslieder, Märchen und Sagen. Unter dem Titel „Grimms Märchen“ ist die berühmte Sammlung „Kinder- und Hausmärchen“ bekannt und beliebt. 1812 erschienen, waren sie ursprünglich nicht nur für Kinder gedacht, sondern entstanden vor allem aus volkskundlichem Interesse. Erst durch sprachliche Überarbeitungen wurde daraus ein Märchenstil, der bis heute das Bild von Märchen prägt. Die Märchen der Brüder Grimm wurden in mehr als 170 Sprachen übersetzt, fast alle Menschen auf der Welt kennen heute „Dornröschen“, "Hänsel und Gretel“ oder „Schneewittchen“.
Empfehlungen für das Schauen von Märchen nach oben
Ein Märchen vorzulesen oder es anzuschauen, ist eine wunderbare Art, sich als Familie einen gemeinsamen Moment der Ruhe zu gönnen. Oft sind Kinder und auch man selbst von all den Angeboten und Anforderungen des Alltags überfordert. Kinder werden gereizt und überdreht und kommen alleine oft nicht mehr aus einer solchen Gefühlslage heraus. Hier können Erwachsene helfen. Das sind gute Gelegenheiten für gemeinsame Momente der Ruhe, Geborgenheit und Nähe.
Wir empfehlen unsere Märchen für Kinder ab etwa 6 Jahren.
Bevor ihr mit eurem Kind gemeinsam ein Märchen schaut oder es sich alleine ein Märchen anschauen darf, empfehlen wir, sich über den Inhalt des Märchens zu informieren, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Idealerweise macht ihr die Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Märchen nicht nur von einer Altersempfehlung abhängig. Sie dient in aller Regel nur als Orientierung. Ob und wann euer Kind ein bestimmtes Märchen sehen darf, entscheidet ihr als Eltern. Denn ihr kennt euer Kind schließlich am besten und können einschätzen, ob Verlauf, Gestaltung und Charakter eines Märchens für euer Kind geeignet ist oder nicht.
Auf unseren Programm-Seiten könnt ihr euch tagesaktuell zum KiKA-Programm und unseren Altersempfehlungen informieren.
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Neuverfilmungen von Märchen nach oben
Eltern möchten ihren Kindern stets gern ein Stück der eigenen Kindheit mit auf den Lebensweg geben. So werden zum Beispiel Filme, Sendungen und Märchen ausgewählt und gemeinsam geschaut, die man selbst schon als Kind kennen und lieben gelernt hat. Manchmal wird die Erwartungshaltung enttäuscht, wenn zum Beispiel statt der erwarteten alten Version, eine neue Version eines Märchens im Programm gezeigt wird.
Immer mehr Märchen werden neu verfilmt, haben die Filmemacher von heute doch ganz andere filmtechnische Möglichkeiten als noch vor Jahrzehnten als die Märchenklassiker wie zum Beispiel „König Drosselbart“ (1965) oder „Die Geschichte vom kleinen Muck“ (1953) entstanden. Häufig stimmen die Formate der älteren Versionen (4:3) nicht mehr mit den heutigen Formaten überein und sehen auf großen Bildschirmen bisweilen seltsam aus. Auch die Tonqualität lässt oft zu wünschen übrig.
Durch Neuverfilmungen kann Charme und Atmosphäre des Originals verloren gehen. Schön, wenn man dann beides noch schauen kann: Original und Remake. Kinder stören sich in der Regel nicht an neuen Versionen eines Märchens, stellen sie doch keinen Vergleich der Versionen her. Ältere Kinder und auch Erwachsene wünschen sich dagegen oft Versionen von Märchen zurück, die sie in ihrer eigenen Kindheit gesehen haben.
Erwachsene wünschen sich oft Versionen von Märchen, die sie in ihrer eigenen Kindheit gesehen haben zurück. Deshalb zeigt KiKA regelmäßig auch ältere Märchen im Programm.
Viele Erwachsene sind aber auch von Neuverfilmungen überzeugt. Durch die Modernisierung z.B. von Kleidung, Landschaften und Einstellungen rücken die Geschichten näher an die Lebenswelt der Kinder heran und bieten somit bessere Identifikationsmöglichkeiten. Gerade im Hinblick auf die Moral einzelner Märchen kein unbedeutender Fakt. Letztendlich muss sich aber jeder seine eigene Meinung zu Neuverfilmungen bilden. Als KiKA bemühen wir uns, stets allen Zielgruppen gerecht zu werden und zeigen sowohl alte Klassiker als auch Neuverfilmungen von Märchen bei uns im Programm.
Warum Vorlesen so wichtig ist
Hören ist nicht gleich Zuhören. Während das Hören eine angeborene Sinnesleistung ist, muss das Zuhören als aktiver Vorgang von Kindern erst erlernt werden. Dabei ist das Vorlesen ganz entscheidend. Kinder entwickeln beim Zuhören eine Kompetenz, die eine unerlässliche Voraussetzung für den Spracherwerb und die spätere Lese- und Rechtschreibkompetenz ist.
Wenn ihr zum Beispiel eine Geschichte oder ein Märchen vorlest, unterstützt ihr damit euer Kind bei der Ausbildung seiner Konzentrationsfähigkeit und erweitert seinen Wortschatz. Kinder bekommen durch das Vorlesen ein Gefühl für zeitliche Abläufe und den Aufbau von Geschichten, ihre Fantasie wird angeregt, weil sie beim Zuhören innere Bilder zur Geschichte entwickeln. Vorlesen ist dabei nicht altersabhängig. Schon im ersten Lebensjahr kann Kindern vorgelesen werden z.B. in dem man gemeinsam ein Bilderbuch anschaut und dazu erzählt. Das Vorlesen von Märchen wird erst ab einem Alter von fünf Jahren empfohlen. Abweichungen sind hier natürlich von Kind zu Kind möglich, je nach Entwicklungsstand und Sozialisation.
Eine Variante des Vorlesens ist das dialogische Vorlesen. Durch Fragen, die während des Vorlesens gestellt werden, bindet man das Kind aktiv in die Geschichte ein und ermöglicht Raum für kindliche Fragestellungen und Gefühlsäußerungen.
Wenn Märchen Angst machen nach oben
Schneewittchen wird von der Stiefmutter vergiftet, Rotkäppchen wird vom Wolf gefressen und Hänsel soll von der Hexe gebraten werden. Die Grundlage für unsere Sonntagsmärchen sind vor allem die „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm sowie die Märchen von Hans Christian Andersen. In diesen Geschichten geht es nicht nur zauberhaft und geheimnisvoll zu, sondern sie enthalten auch düstere, für manchen grob oder brutal anmutende Szenen.
Auch wenn die meisten Märchen eine FSK-Kennzeichnung „ab 0 Jahren“ haben, empfehlen wir die Sonntagsmärchen erst ab einem Alter von etwa 6 Jahren.
Zur kindlichen Entwicklung gehört es dazu, Angst zu haben. Märchen bieten dabei eine Möglichkeit, sich mit Ängsten auseinanderzusetzen. Als Eltern sollte man jedoch im Hinterkopf behalten, dass Märchen ursprünglich Geschichten von Erwachsenen für Erwachsene und nicht für kindliche Ohren bestimmt waren. Von daher ist es sinnvoll, dass Eltern geeignete Märchen zum Vorlesen oder Anschauen raussuchen. Ob ein bestimmtes Märchen für das eigene Kind geeignet ist oder nicht, entscheidet ihr als Eltern. Ihr kennt euer Kind schließlich am besten. Gemeinsames Schauen von Märchen ist dabei ein wichtiger Aspekt. So kann Gesehenes gleich besprochen und das Kind bei Angst in den Arm genommen und die auf das Kind vielleicht bedrohlich wirkende Situation aufgelöst werden.