Gute Hexe, böse Hexe
Faszination Hexen
Buckelige Frauen mit Besen in der Hand und Warze auf der Nase: Hexen! Sie sind faszinierend und gruselig zugleich. Auch Bibi Blocksberg ist eine Hexe, aber irgendwie eine ganz andere, nämlich eine gute Hexe.
Der vermeintliche Zauberspruch "hocus, pocus, fidibus" ist eine Neuschöpfung des 17. Jahrhunderts. Die lateinisch klingenden Worte haben keinerlei Bedeutung.
Sie reiten auf Besen, treffen sich in der Walpurgisnacht zum Hexentanz auf dem Blocksberg, machen mit dem Teufel gemeinsame Sache und können mit ihrer Zauberkraft allerhand anrichten: Hexen sind faszinierend und gruselig zugleich. Doch warum ist das eigentlich so?
Ein uralter Glaube, Hexen könnten mit ihrem Zauber Schaden anrichten, zieht sich durch alle Kulturkreise und Zeiten. Die Angst vor dunklen oder bösen Mächten und damit auch vor unheilbringender Zauberei findet sich in Schriften von Gelehrten, uralten Sagen, Geschichten, Gedichten und Märchen. Immer wieder wird beschrieben, wie Hexen oder Zauberer Unheil in die Welt bringen und zum Beispiel durch magische Sprüche, Flüche oder gar dem bösen Blick andere Menschen negativ beeinflussen.
Hexen in Märchen nach oben
Hexen, wie wir sie aus vielen Märchen der Brüder Grimm kennen, können Kindern Angst machen: Sie sind hässlich, böse und gemein. Kinder begegnen Hexen häufig das erste Mal, wenn sie ein Märchen vorgelesen bekommen. Das in diesem Zusammenhang in Deutschland wohl bekannteste Märchen ist "Hänsel und Gretel" und die Geschichte ist gruselig. Eine Hexe lockt zwei Kinder, die von den Eltern im Wald ausgesetzt wurden, in ihr Haus. Ihr Ziel: Die Geschwister erst mästen und dann essen.
Als Kinderschreck hat die überlieferte, böse Hexe bis weit ins 20. Jahrundert effektive Erziehungsarbeit geleistet. So konnten Eltern mit Bezug darauf zu ihren Kindern sagen: "Geh' nicht in den Wald!", "Sprich nicht mit Fremden!", "Fass das nicht an!", "Nimm das nicht in den Mund!" und "Wenn es dunkel wird, bist du wieder zu Hause". Erst in der Neuzeit ist aus der vermeintlich bösen Version eine gute Hexe geworden. Bestes Beispiel dafür: die Zeichentrickheldin Bibi Blocksberg.
Märchen bei KiKA
Bibi Blocksberg - Eine Erfolgsgeschichte nach oben
Bibi Blocksberg ist 13 Jahre alt und wohnt mit ihren Eltern Barbara und Bernhard Blocksberg und ihrem jüngeren Bruder Boris in einem Einfamilienhaus im kleinen Örtchen Gersthof bei Neustadt. Immer wieder erlebt sie spannende Abenteuer. Dank ihres Einfallsreichtums und ihrer Hexenkünste gibt es stets ein Happy End – manchmal auch mit Unterstützung ihrer Mutter Barbara.
Seit mehr als 40 Jahren begeistert Bibi Blocksberg Groß und Klein. Generationen von Kindern sind mit den Abenteuern der kleinen, frechen Hexe aufgewachsen. Bibi ist in vielen Kinderzimmern präsent und viele Erwachsene schwelgen in nostalgischen Erinnerungen, kennen Sie doch die Geschichten von Bibi Blocksberg aus eigenen Kindertagen.
Die Hexe Bibi Blocksberg wurde 1980 erfunden. Zuerst als Hörspielserie unter dem Namen "Eene meene Hexerei" veröffentlicht, wurde die Serie bereits nach sieben Folgen in "Bibi Blocksberg" umbenannt. Ab 1997 entstanden die ersten Zeichentrickfilme mit Bibi Blocksberg. "Bibi und Tina" wurde als Ableger der Serie "Bibi Blocksberg" im Jahr 2004 erstmals im ZDF ausgestrahlt. 2014 kam schließlich die erste Realverfilmung von "Bibi & Tina" in die Kinos. Es sollten drei weitere folgen.