Steckbrief
Einfach ungerecht
Das Coming-of-Age-Drama „Einfach ungerecht“ beleuchtet das Thema Armut, soziale Ungerechtigkeit und die Kraft der Freundschaft, die über finanzielle Unterschiede hinweg verbindet.
Worum geht es bei "Einfach ungerecht"? nach oben
Luca lebt in finanziell angespannten Verhältnissen. Der 13-Jährige übernimmt viele Aufgaben im Haushalt und kümmert sich um seine Schwester. In seiner Schule verheimlicht er aus Scham seine Situation, hat keine Freunde und bleibt oft außen vor. Als Erik, ein neuer und beliebter Schüler, in seine Klasse kommt, entwickelt sich eine Freundschaft zwischen ihnen. Doch eine bevorstehende Klassenfahrt, die Lucas Familie sich nicht leisten kann, bringt ihn in eine verzweifelte Lage, in der er im Affekt sogar einen Diebstahl begeht.
Altersemfpehlung: | ab 9 Jahren |
Dauer: | 40 Minuten |
Darüber könnt ihr miteinander sprechen: | Soziale Ungerechtigkeit, Armut, Freundschaft |
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Film schauen
Statement der Redaktion zum Film "Einfach ungerecht" nach oben
"Der Film Einfach ungerecht zeigt Auswirkungen sozialer Ungleichheit auf Kinder und Familien. Er macht deutlich, dass Armut für Kinder oft mit Scham besetzt ist und Ausgrenzung bedeutet, obwohl sie nichts für ihre Lebensumstände können. Betroffene verschweigen ihre finanzielle Notlage häufig, um nicht stigmatisiert zu werden. So steht Luca stellvertretend für Kinder, die trotz knapper Mittel, Verantwortung übernehmen müssen und gleichzeitig darum kämpfen, dazuzugehören. Seine Freundschaft mit Erik aus einem reichen Elternhaus, verdeutlicht, dass starke Beziehungen zueinander, soziale Unterschiede überwinden können.
Der Film kritisiert strukturelle Probleme, die Kinder aus ärmeren Familien benachteiligen. Einfach ungerecht sensibilisiert, wie emotional belastend ein Leben in ärmeren Verhältnissen für Kinder ist und fordert zu Empathie und Verständnis auf. Der Film regt darüber hinaus zum Nachdenken über soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit an. Er bietet einen Beitrag zu aktuellen Debatten über "Arm und Reich" und versteht sich als ein Plädoyer für eine offene Gesellschaft, die Armut nicht tabuisiert, sondern aktiv mit und für Betroffene nach Lösungen sucht."
Programmtipp: stark! Hector – Bessere Zukunft für meine Familie nach oben
„Ich habe noch nie einen Freund nach Hause eingeladen, weil ich mich schäme“, sagt Hector. Der 13-Jährige lebt mit seiner Mutter und vier Geschwistern in einer kleinen Dreizimmerwohnung in Duisburg, für mehr reicht das Geld nicht. 2016 kam die Familie aus Nigeria nach Deutschland. Hector hilft seiner Mutter beim Übersetzen, bemüht sich in der Schule, wird Messdiener und findet einen Fußballverein. Dort lernt er Freund Julien kennen und traut sich schließlich doch – ihn einzuladen.
Die „stark!“-Reportage begleitet Hector mehr als ein Jahr lang und bietet einen außergewöhnlichen Einblick in das Leben eines Jugendlichen, der viel Verantwortung für die Familie übernimmt und sich in Deutschland integrieren will.