Zeit für Geschichten
10 Tipps fürs Vorlesen
Um die gemeinsame Lesezeit mit euren Kindern noch schöner zu machen, haben wir euch 10 Lesetipps zusammengestellt. Außerdem erfahrt ihr hier, warum Vorlesen Kindern gut tut.
Warum Vorlesen Kindern gut tut nach oben
Gemeinsames Betrachten und Entdecken von Bildern, kleine Rätsel lösen mit den Wörtern spielen, reimen, singen und lustige Stimmen imitieren - all das gehört zum Vorlesen.
Neben Spaß und Beschäftigung hat das Vorlesen aber noch einige weitere positive Effekte für eure Kinder. Laut der Stiftung Lesen vergrößert das regelmäßige Lauschen von Geschichten den Wortschatz, fördert die Konzentration und erleichtert das Lesenlernen. Auch auf die Gefühlswelt von Kindern kann sich Vorlesen auswirken: Das Mitfiebern mit den Gedanken und Gefühlen der Figuren in den Geschichten hilft ihnen, auch Menschen im realen Leben besser zu verstehen.
Schon gewusst?! Vorlesen kann „vererbt“ werden. Kinder, denen heute vorgelesen wird, geben diese Erfahrungen morgen selbst aktiv weiter.
Quelle: "Vorlesemonitor 2023“ von "Die Zeit", Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung
Vorlesegeschichten für dich nach oben
Das Vorschul-Format „KiKA-Baumhaus Vorlesezeit“ aus dem „KiKA-Baumhaus“ möchte Lust aufs Lesen machen und Eltern anregen, mit ihren Kindern gemeinsam Bücher anzuschauen und vorzulesen.
Monatlich werden zwei neue Videos des Formats „Vorlesegeschichten für dich“ auf den KiKANiNCHEN-Plattformen veröffentlicht.
10 Tipps zum Vorlesen nach oben
Ob im Lieblingssessel oder in der Kuschelhöhle des Kinderzimmers: Hauptsache ihr und eure Kinder fühlt euch wohl und könnt beim Vorlesen so richtig gut entspannen. Auch ihr als Eltern könnt die Zeit mit euren Kleinen gut gebrauchen, um zu entschleunigen und für eine Weile die To-Do-Liste zu vergessen. Zündet Kerzen oder eine Lichterkette an, legt leise Musik auf. Alles, was es kuschelig und heimelig macht, tut der Vorlesezeit gut und bringt Ruhe in den Alltag.
Beim Vorlesen geht es für Kinder auch um Nähe und Geborgenheit. Kinder werden beim Vorlesen gerne in den Arm genommen oder kuscheln mit ihren Geschwistern, während sie den spannenden Geschichten lauschen. Kuschelt euch ein, holt noch ein paar Plüschtiere heran und genießt das liebevolle Miteinander.
Auch wenn es manchmal anstrengend erscheint, zum vierten Mal dieselbe Seite vorzulesen oder gleich mehrere Seiten überspringen zu müssen: Lasst eure Kinder das Tempo des Lesens bestimmen. Kinder sind kreativ, denken "outside the box" und bestehen nicht auf Regeln. Zu viel Struktur beim Vorlesen nimmt ihnen den Spaß an der Vorlesezeit. Lasst euch auf das Lesetempo eurer Kinder ein und ihr werdet überrascht sein, wie lustig das werden kann.
Wie vorgelesen wird, ist mindestens genauso wichtig, wie was vorgelesen wird. Kinder lieben es, wenn Erwachsene sich beim Vorlesen richtig ins Zeug legen. Ihr könnt zum Beispiel in der Geschichte beschriebene Geräusche nachmachen und in verschiedenen Stimmen vorlesen. Auch die Lautstärke eurer Stimme könnt ihr variieren und so Spannung aufbauen. Je spannender und lustiger ihr das Vorlesen gestaltet, desto mehr werden eure Kinder die Geschichte lieben. Und ihr mit Sicherheit auch.
Selberlesen ist gut, aber auch Kindern, die selbst schon lesen können, darf ruhig noch vorgelesen werden. Behaltet dieses Familienritual so lange bei, wie eure Kinder es sich wünschen. Schafft euch gemeinsame Momente als Familie.
Eure Kinder interessieren sich nur für Hexen, den Weltraum oder Baggerfahrer*innen? Sie wollen immer wieder dasselbe Buch lesen? Berücksichtigt die Interessen eurer Kinder und lest ihnen das vor, was sie sich wünschen. Es muss nicht immer pädagogisch besonders wertvoll sein, solange überhaupt gelesen wird. Natürlich könnt ihr eurem Kind ein Buch aber auch schmackhaft machen. „Oh, die Geschichte würde ich gerne hören“ und „Das ist toll, das kenne ich sogar“: Solche Sätze machen kleine Leseratten mit Sicherheit neugierig.
Das Zuhörverhalten jedes Kindes ist unterschiedlich. Die einen lauschen still und gebannt, die anderen sind vielleicht sehr ungeduldig und stellen permanent Fragen. Achtet auf das Verhalten eurer Kinder und integriert sie in den Vorleseprozess. Besonders neugierige Kinder dürfen vielleicht auch mal raten, was auf der nächsten Seite passiert. Bei ruhigen Kindern könnt ihr eine Zwischenfrage stellen, um sicher zu sein, dass die Aufmerksamkeit noch da ist.
Lasst das Vorlesen zu einem regelmäßigen kleinen Familienritual werden. Egal ob vor dem Einschlafen, nach dem Kindergarten oder nach dem Abendessen. Integriert es in den Alltag und schafft dadurch feste Ruhephasen für eure Kinder und euch selbst.
Gebt euren Kindern während des Lesens, aber auch danach, genügend Zeit um Fragen zu stellen. Sprecht über das Gelesene, erklärt einzelne Wörter, die euer Kind womöglich noch nicht kennt. Erzählt selbst, was euch an der Geschichte bewegt hat. Ein Austausch hilft euren Kindern, das Gelesene zu verarbeiten.
Die Figuren und die Geschichte aus euren Vorlesebüchern könnt ihr auch in euren Alltag einbinden. Bezieht die Geschichte auf Alltagssituationen, die ihr mit euren Kindern erlebt und gebt ihnen die Möglichkeit zur Wiedererkennung. Ein Buch, zu dem es eine Serie oder einen Film gibt, regt die Aufmerksamkeit eurer Kinder zusätzlich an, schafft Verknüpfungspunkte und schafft einen stärkeren Bezug zum Gelesenen.
Tipp: Auch Nacherzählen und Weiterspinnen von Geschichten fördert die Fantasie und Kreativität von Kindern und gibt ihnen die Möglichkeit, Ängste, Sorgen oder andere Erfahrungen in der geschützten Atmosphäre des Geschichtenerzählens zu verarbeiten. So könnt ihr z.B. eure Kinder beim Zubettgehen selbst einmal eine Geschichte erzählen lassen.